Was muss man beim Kauf eines 3D-Druckers für die Schule beachten?

Foto eines 3D-Druckers auf einer Theke

Der 3D-Druck begeistert Lehrpersonen und Lernende gleichermassen und bietet viele neue Lernmöglichkeiten. Innerhalb kürzester Zeit können Ideen und Entwürfe zum Leben erweckt werden. Dabei sind häufig Kreativität und Problemlösen gefragt.

Der Einstieg in die Thematik gestaltet sich jedoch für viele Schulen schwierig. Die erste Hürde stellt dabei die Anschaffung eines geeigneten 3D-Druckers dar. Welches Gerät eignet sich für den Unterricht? Wie teuer sollte ein 3D-Drucker sein? Was sollte man beim Kauf sonst noch beachten? Wie sicher sind 3D-Drucker? Der folgende Überblicksartikel soll dabei helfen, eine gute Kaufentscheidung zu treffen.

Plug & Play oder Bausatz

Zunächst sollte man unterscheiden zwischen Bausätzen und Druckern, die vormontiert geliefert werden und nach wenigen Minuten einsatzbereit sind. Letzte werden auch als Plug & Play Geräte bezeichnet. Typische Vertreter sind 3D-Drucker der Marken Ultimaker, der Makerbot oder Flashforge. Nach wenigen Handgriffen sind diese einsatzbereit und bieten somit einen einfachen und komfortablen Einstieg.
Deutlich günstiger sind in der Regel Bausätze, z.B. von der Marke Ender oder Prusa. Der Aufbau dauert in der Regel zwischen 6-12 Stunden. Die Montage kann bereits Ausgangspunkt eines ersten Projekts mit Lernenden der Sekundarstufe 2 sein und bietet viele Lernmöglichkeiten.

Budget

Die Kosten für einen 3D-Drucker hängen von vielen Faktoren ab, z.B. der Geräteklasse, den verwendeten Bauteilen, Grösse des Druckraums, Ausstattung (z.B. zweite Druckdüse, WLAN), dem Zubehör, der Marke und vieles mehr. Dabei sagt der Preis wenig über die tatsächliche Druckqualität aus. Folglich lassen sich auch mit sehr preiswerten 3D-Druckern von ca. 300 CHF bemerkenswert gute Druckresultate erzielen. Prinzipiell sind Bausätze deutlich günstiger als «Plug & Play» Geräte. Bei teuren Modellen (über 2000 CHF) zahlt man zudem häufig für kleine Zusatzfunktionen einen hohen Aufpreis. Viele dieser Funktionen richten sich an fortgeschrittene Nutzer:innen. Für den Einstieg sind sie jedoch nicht unbedingt erforderlich. Demzufolge lässt sich bereits bei der Anschaffung eines 3D-Druckers viel Geld sparen. Nichtsdestotrotz kann sich der Aufpreis für ein teures Gerät für Schulen auszahlen, z.B. hinsichtlich der einfachen Montage und Bedienung oder der unkomplizierten Wartung.

Wartung

Die meisten 3D-Drucker sind robuste Geräte, die wenig Wartung benötigen. Für Schulen kann es sich dennoch lohnen, bei der Anschaffung eines 3D-Druckers den Aufpreis für eine bewährtes Markenprodukt zu zahlen. Etablierte Hersteller sprechen Garantien aus, bieten technischen Support und Ersatzteile an. Als Vorteil erweist sich zudem, dass gängige Marken über eine breite Nutzer:innen Community verfügen. Bei Problemen erleichtert das die Lösungssuche.

Software

Die meisten 3D-Drucker sind kompatibel mit Freeware und OpenSource Programmen. Kosten für ein umfangreiches Softwarepaket sind deshalb vermeidbar. Im Lieferumfang eines 3D-Druckers sollte lediglich eine kostenlose Slicer-Software enthalten sein (z.B. Cura, Flashprint, Slic3er etc.). Mithilfe des Slicers werden 3D-Modelle, unabhängig vom Erstellungsprogramm (CAD-Programm), importiert und in einen Maschinencode übertragen. Damit kann praktisch jedes 3D-Modell gedruckt werden.

Sicherheit

Beim 3D-Druck entstehen vor allem an der Druckdüse hohe Temperaturen, wodurch man sich, ohne Beachten von Sicherheitshinweisen, beim Griff in den Druckraum leicht verbrennen kann. Einfach verhindert werden kann dies durch einem geschlossenen Druckraum. Das Verletzungsrisiko lässt sich zusätzlich minimieren durch die Standortwahl und das Tragen von Handschuhen beim Griff in den Druckraum. Prinzipiell ist ein 3D-Drucker aber nicht gefährlicher als andere elektronische Haushaltsgeräte.

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